
Frauen im Handwerksberuf: eigenständig und tough
Ist es nach wie vor eine Herausforderung, als junge Frau in einem handwerklichen Betrieb zu arbeiten? Herrscht hier nicht immer noch ein stark männlich geprägtes Gefüge mit vielen Vorurteilen gegenüber dem vermeintlich schwachen Geschlecht? Madita Brauer gibt zu: "Anfangs gab es sicherlich Skepsis – vor allem bei den älteren Kollegen. Auch gut gemeinte Angebote wie: 'Soll ich dir helfen, das zu tragen?' hörte ich öfter als mir recht war. Doch ich habe ziemlich schnell klargestellt, dass ich mich melde, wenn ich Hilfe brauche. Das wurde dann auch akzeptiert."
Auch im Umgang mit den Kollegen anderer Gewerke auf der Baustelle müsse 'frau' sich anfangs sicher mehr behaupten als ein Mann. Brauers Tipp: "Immer souverän und offensiv auf das Gegenüber zugehen und von vornherein klarstellen, wer wo das Sagen hat." Das sei nicht immer einfach, schließlich habe jeder mal einen schlechten Tag. Aber es zahle sich aus: “Inzwischen merke ich, dass ich zu hundert Prozent akzeptiert werde, wie jeder andere Kollege auch."
Dieser Umstand und die Freude an ihrem "neuen" Beruf bewegt die junge Frau dazu, auf Ihrem Instagram-Account @frauimhandwerk ordentlich Werbung fürs Handwerk zu machen und mit gängigen Vorurteilen aufzuräumen. Doch was ist jetzt so viel besser, als bei der Arbeit hinterm Bankschalter?