Frau schreibt in ein Notizbuch

Bucketlist: Ideen und Tipps für die Erstellung

Träumst du davon, Fallschirm zu springen oder den Mount Everest zu besteigen? Dann hast du bestimmt schon einmal von einer Bucketlist gehört. Aber wie erstellt man die perfekte To-do-Liste fürs Leben und was muss man beachten, damit die Pläne auch in die Tat umgesetzt werden? Wir zeigen dir, wie es geht und erklären, warum Bucketlisten manchmal nicht funktionieren.

Was ist eine Bucketlist?

Der Begriff Bucketlist ist die eingedeutschte Schreibweise des englischen „bucket list“ und bedeutet wörtlich übersetzt „Löffelliste“. Das macht auf Deutsch zunächst keinen Sinn, kommt aber von dem englischen Sprichwort „to kick the bucket“ oder auf Deutsch „den Löffel abgeben“. Deshalb wird die Bucketlist manchmal auch Löffelliste genannt. Denn: Die Liste soll all die Dinge sammeln, die du in deinem Leben noch erledigen möchtest, bevor du stirbst – oder eben sprichwörtlich den Löffel abgibst. Das können Aktivitäten wie Segeln sein, aber auch Dinge wie ein eigenes Haus. Was auf deiner persönlichen Bucketlist steht, hängt ganz von dir und deinen Vorstellungen ab.

Warum sollte ich eine Bucketlist schreiben?

Im Allgemeinen ist das Schreiben einer Bucketlist eine wunderbare Aktivität, um sich darüber klar zu werden, was man vom Leben will. Wenn man sich die Zeit nimmt, genau darüber nachzudenken, was einem wichtig ist und welche Aktivitäten verlockend klingen, lernt man viel über sich selbst.

Die Bucketlist wird so zu einer echten Sammlung all dieser Dinge. Denn die Ziele, über die man sonst nur sehr abstrakt nachdenkt, bekommen etwas Greifbares.

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Brauchen wir eine Bucketlist?

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir Prof. Dr. Alexandra Freund von der Universität Zürich einige Fragen gestellt. Sie ist Professorin für Psychologie und beschäftigt sich unter anderem mit Bucketlisten und lebenslangem Lernen.

Dr. Freund stellt fest, dass viele Menschen zwar eine Liste haben, die Punkte aber oft nicht umsetzen – aber woran liegt das?

„Eigentlich braucht man keine Bucketlist. Bucketlisten führen nämlich oft dazu, dass wir Ziele, an denen wir eigentlich jetzt Spaß hätten, herauszögern. Meistens werden solche Sachen also nur auf einer Liste geparkt. Das Problem ist, dass man dann so tut, als wären diese Träume zwar noch da, aber ich kümmere mich nicht mehr darum, sie auch umzusetzen. Immer mit dem Gedanken: irgendwann später. So schiebt man das immer weiter hinaus, was man unbedingt noch vor dem Tod umsetzen will. Oft wird dann gar nichts mehr daraus.“ 

Warum klappt die Bucketlist nicht?

Oft scheitern Bucketlisten daran, dass wir nicht die nötigen Ressourcen, also Zeit und Geld haben, um unsere Wünsche zu erreichen. Dann werden die Punkte auf der Liste immer wieder nach hinten verschoben. Das gilt vor allem für Dinge, die wir einfach gerne tun würden, weil es uns Spaß macht. Denn Aspekte wie Karriere oder Familie erscheinen oft dringlicher.

Alexandra Freund sagt dazu: "Die tägliche Planung orientiert sich oft an dem, was ich tun muss, und nicht an dem, was mein Leben jetzt schon bereichern kann. Größere Ziele bleiben dabei auf der Strecke. Es ist oft so, als würde man erst später richtig mit dem Leben anfangen. Der Gedanke: "Jetzt muss ich dies oder jenes, aber später, da mache ich das, was mir wirklich Spaß macht."

Das sind zum einen oft soziale Aspekte, also zum Beispiel mehr Zeit mit Freunden zu verbringen, zum anderen aber auch Dinge, die keinen tieferen Zweck haben. Alexandra Freund sagt dazu: „Diese Ziele würden unser Leben oft gerade jetzt bereichern – denn wer weiß, ob ich das mit 70 überhaupt noch kann oder will. Denn unsere Wünsche ändern sich immer. Aber dann habe ich diese Erfahrung verpasst."

Die vier häufigsten Fehler bei einer Bucketlist

Damit du die Bucketlist auch wirklich umsetzen kannst, gibt es einige Fehler, die du vermeiden solltest. Wenn du diese Punkte beachtest, bist du dem Abhaken der Liste schon einen Schritt näher.

  • Unrealistische Ziele: Viele Ziele sind einfach zu groß, um sie zu erreichen. Im täglichen Leben haben wir nur eine begrenzte Menge an Zeit und Geld zur Verfügung. Ziele, die deine derzeitigen Möglichkeiten übersteigen, sind zum Scheitern verurteilt.

  • Fremde Listen kopieren: Deine Bucketlist sollte deine persönlichen Wünsche widerspiegeln, nicht die anderer. Eine Liste, die darauf basiert, was du bei anderen siehst oder was die Gesellschaft von dir erwartet, wird dich nicht glücklich machen.

  • Ziele werden nur oberflächlich formuliert: Reisen und Besitztümer auf der Bucketlist sind normal. Aber Ziele, die mit persönlichem Wachstum und auch insbesondere soziale Aspekte wie Freundschaften sind selten auf der Bucketlist vertreten, obwohl sie unser Leben besonders bereichern.

  • Nur einmalige Erlebnisse formulieren: Es ist in Ordnung, einige einmalige Ereignisse in deine Liste aufzunehmen, aber wenn du dich zu sehr darauf konzentrierst, kann deine Liste eher einer Checkliste als einer lebenslangen Reise gleichen. Finde ein Gleichgewicht mit langfristigen Aktivitäten und Gewohnheiten.

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Wie erstelle ich meine Bucketlist?

  • Überlege, wie du deine Ziele erreichst: Beantworte für jeden Punkt die Frage: Was muss ich jetzt tun, um das zu erreichen? Deshalb sind kleine Dinge, die du in deinen Alltag einbauen kannst, oft die beste Wahl. Ein Beispiel: Wer ein Instrument spielen will, muss regelmäßig üben – und sich dafür Zeit im Alltag nehmen.

  • Freizeit und soziale Aspekte sind besonders wichtig. Professor Freund stellt fest: „Gute Ziele für die Erholung liegen im Freizeit- oder im sozialen Bereich. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass diese Ziele oft keine klare Endleistung oder kein klares Ende haben. Freundschaft ist dafür das beste Beispiel. Man verbringt nicht Zeit mit Freunden, um am Ende etwas zu erreichen, sondern die Freundschaft ist das Ziel."

  • Freude am Prozess: Ganz nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“. Alexandra Freund sagt dazu: „Wie ich die Träume verfolge, sollte nicht nur ein Mittel zum Zweck sein, sondern der Prozess sollte schon etwas sein, an dem ich Spaß habe. Wenn man nicht gerne läuft, sollte man sich gut überlegen, ob ein Marathon Sinn macht."

  • Orientiere dich an deinen Prioritäten: „Besonders gut funktionieren Sachen, die miteinander verknüpft sind. Wenn ich Spaß haben will, sollte ich Dinge finden, die damit zusammenhängen. Wenn ich viel Geld haben will, sollte ich meine Ziele darauf ausrichten.“ 

  • Überprüfe und passe deine Liste immer wieder an: Zum einen, um dir die einzelnen Punkte wieder ins Gedächtnis zu rufen, zum anderen, um zu evaluieren, ob sich die eigenen Wünsche und Prioritäten geändert haben. Aber auch, um zu sehen, wie viel du schon erreicht hast und um mit Stolz auf das Erreichte zurückzublicken.

Die Bucketlist als gemeinsame Aktivität

Professor Freund schlägt vor, die Bucketlist mit Freunden zu besprechen. „Das gibt super Gesprächsstoff – gemeinsam zu überlegen, wie sich die eigenen Ziele verändern und wie sich meine Einstellung verändert hat, kann viel Spaß machen.“ So lernt man nicht nur viel über sich selbst, sondern auch über seine Mitmenschen.

Sechs Ideen für deine Bucketlist

  • Eine neue Sportart ausprobieren
    Wie wäre es zum Beispiel mit Wingfoilen oder Calisthenics? Besonders gut sind hier Sportarten, die du immer wieder machen kannst, anstatt nur einmal.  

  • Reisen
    Klar, Reisen möchte jeder. Aber in welche Länder und Städte wolltest du schon immer mal? Wie wäre es zum Beispiel mit einer Backpacking-Tour durch Europa? 

  • Meditation
    Auch richtiges Meditieren und das Erlernen von Entspannungsübungen kann auf deiner Bucketlist stehen. Davon profitierst du besonders, wenn du unter Stress leidest oder schnell nervös wirst.  

  • Ernährung
    Ernährungsumstellung auf der Bucketlist? Na klar, ob vegan, keto oder etwas ganz Neues. Unsere Ernährungskurse unterstützen dich bei diesem Vorsatz.

  • Gutes Tun
    Hier kannst du klein anfangen und zum Beispiel einen kleinen Betrag an eine soziale Einrichtung spenden – oder als ehrenamtliche Person direkt mit anpacken.

  • Neue Dinge lernen
    Ob eine neue Sprache oder ein Instrument – was interessiert dich besonders? Wichtig ist hier vor allem, dass du regelmäßig übst und direkt anfängst. Also such doch mal bei dir vor Ort nach Sprachcafés, Volkshochschulkursen oder Musikgruppen.  

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