Für viele Menschen ist es ein festes Ritual: Nach einem anstrengenden Arbeitstag gibt es ein Bier. Der Grund ist simpel: Der Feierabend-Drink im Kreis der Kolleginnen und Kollegen verstärkt den Belohnungseffekt.
Erholungsphasen und Rituale sind sehr wichtig, um neue Kraft zu tanken, Stress abzubauen und die psychische Gesundheit zu erhalten. Problematisch wird es dann, wenn man diese Effekte nicht mehr ohne den Konsum von Alkohol erleben kann – oder Alkohol getrunken wird, um Stress zu kompensieren. Noch gefährlicher ist, wenn es nicht bei einem Getränk bleibt, sondern die Menge immer steigt. Wer nervös wird, wenn er mal auf das Feierabendbier verzichtet, sollte das eigene Verhalten zumindest überdenken.
Früher ging man davon aus, dass ein Glas Bier, Wein oder Sekt pro Tag unproblematisch ist. Heute weiß man: Aus gesundheitlichen Aspekten gibt es keine unbedenkliche Menge Alkohol. Am besten ist es, völlig darauf zu verzichten. „Je mehr Reinalkohol Sie in Ihrem Leben konsumieren, desto höher ist das Risiko für die Entwicklung von weit über 200 Erkrankungen“, verdeutlicht Prof. Dr. Jennis Freyer-Adam von der Abteilung für Präventionsforschung und Sozialmedizin der Universitätsmedizin Greifswald. Dazu gehören zahlreiche Volkskrankheiten wie zum Beispiel Darmkrebs, Brustkrebs, Depressionen oder Demenz. Auch das Risiko für Schlaganfälle steigt.
Was jedoch nicht heißt, dass man nach getaner Arbeit nicht im geselligen Kreis anstoßen kann: Dafür gibt es inzwischen sehr viele leckere alkoholfreie Varianten. Darauf greifen laut unserer neuen Studie „So gesund ist das Handwerk“ immer mehr Handwerkerinnen und Handwerker zurück. 94 Prozent der Befragten verzichten laut eigener Aussage auf das alkoholische Feierabendgetränk.